Nachhaltigkeit auf Hochzeiten – Ein Schülerpraktikumsbeitrag

12. Juli 2019

Hallo,
Ich bin Carla, 14 Jahre alt und mache gerade mein einwöchiges Schülerpraktikum bei Chrissie.
Sie hat mir in den letzten Tagen einiges über Hochzeiten erzählt und auch über Nachhaltigkeit beim Feiern. Und weil mich das Thema besonders interessiert, darf ich jetzt einen Blogbeitrag darüber schreiben.
Ich finde es einfach total wichtig, sich bei so einem langen Tag mit vielen Gästen, Essen und Gastgeschenken um die Umwelt zu kümmern. Wobei man dazu sagen muss, dass man auch schon bei der Vorbereitung der Hochzeit (Location, Dienstleistende, Einladungen, Ringe, Ort) darauf achten kann nachhaltig zu handeln.

Location

Als Erstes kann man darüber nachdenken was die nachhaltigste Location ist. Da sollte man zuerst überlegen wie weit man fahren muss. Ist es wirklich nötig mit allen Gästen nach Schottland oder Portugal zu fliegen? In der Umgebung (Deutschland, Österreich, Schweiz oder vielleicht noch Italien) gibt es auch so schöne Locations! Chrissie wird euch bestimmt dabei helfen 😉

Stehen dort Tische, Stühle und Teller zur Verfügung? Wenn nicht gibt es die Möglichkeit Möbel und Besteck zu mieten. ABER da muss dann natürlich auch ein Auto alles hinfahren. Genauso muss ein Caterer zur mehr oder weniger weit entfernten Location fahren, wenn diese nicht bewirtet ist.  Deshalb achtet auch auf lokale Dienstleister. Ihr könnt auch Teller aus Palmblättern und Besteck aus Holz nutzen. Das sieht auch sehr stylisch aus.

Außerdem ist eine Hochzeit mit weniger Gästen um einiges nachhaltiger, weil weniger Müll produziert wird, weniger Autos fahren müssen und es kostet auch weniger!  Dann kann man beim Menü auch auf Bio Qualität achten, weil man das Budget bei der Menge des Essens gespart hat.

Wenn ihr gerne ein Buffet haben möchtet, würde ich euch empfehlen die Reste als Mitternachtssnack nochmal rauszuholen, damit kein Essen weggeworfen werden muss. Falls dann immer noch etwas übrig ist können es die Gäste auch mit nach Hause nehmen. Nachhaltigkeit kann auch lecker sein 😉

Einladung

Außerdem könnte man entweder die Einladungen oder die Dankeskarten per E-Mail verschicken. Und für das, was ihr drucken wollt recyceltes Papier oder Samenpapier hernehmen. Im Samenpapier sind Samen eingearbeitet. Wenn man die Karte nicht mehr aufheben will, kann man das Papier zerreißen, mit Erde überdecken und bewässern. Daraus wächst dann eine Pflanze.

Hochzeitsmode

Wenn ihr euch neue Hochzeitskeidung kaufen wollt, achtet auf einen lokalen Schneider oder/und auf Ökolabels, wie zum Beispiel IVN oder GOTS. Alternativ gibt es zum Beispiel spezielle Secondhand-Läden für Brautmode. Sehr empfehlenswert ist die Seite Kleider machen Bräute. Dort könnt ihr eure Kleider natürlich dann auch verkaufen. Es gibt auch ganz viele Gruppen auf Social Media Seiten, in welchen Bräute ihre Kleider an andere weiterverkaufen.
Oder ihr bekommt ganz klassisch das Kleid/den Anzug der (Groß-)Eltern und lasst diese von einem Schneider anpassen.

Wenn euch jemand nach Geschenkwünschen fragt, schlagt zum Beispiel OXFAM vor. Das ist ein internationaler Verbund von verschiedenen Hilfs- und Entwicklungsorganisationen. Es gibt verschiedene „Kategorien“ für die man spenden kann. Da kann man beispielsweise ein Stück Regenwald schützen oder Frauenrechte stärken.
Ansonsten weist darauf hin, dass ihr nicht möchtet, das eure Geschenke in Folie oder Plastik eingepackt werden, sondern beispielsweise in bunte Tücher.

Eheringe

Auch bei den Eheringen kann man auf Nachhaltigkeit achten. Es gibt nämlich Firmen, die Ringe aus fairem Gold herstellen und verkaufen.

Oder man lässt die Eheringe seiner (Ur-)Großeltern einschmelzen und neu schmieden. Das hätte auch einem symbolischen Hintergrund und spart Geld.

Gastgeschenk

Als Gastgeschenk könnte man zum Beispiel Topfpflanzen nehmen. Das hat 2 Vorteile. Erstens ist es total nachhaltig, da man das nicht wegschmeißt und zweitens spart man damit einiges an Tischdekoration. Auch Dekoration kann man secondhand kaufen. Beispielsweise in Facebookgruppen oder auf Ebay und Ebay-Kleinanzeigen.

Samenbomben machen sich auch hervorragend. Das sind walnussgroße Kugeln aus Erde, Samen und Wasser. Das kann man auch super selbst machen. Diese Samenbomben kann man auch ein bisschen personalisieren, indem man dem jeweiligen Gast einen „passenden“ Samenball schenkt. Also eine Pflanze oder ein Kraut, dass ihr mit der Person verbindet.

Ich hoffe ich konnte euch mit meinen Ideen inspirieren und ihr könnt etwas davon umsetzen. Natürlich kann man nicht alle Punkte schaffen und das ist auch total in Ordnung! Es geht nur darum es zu versuchen und kleine Dinge zum großen Ganzen beizutragen. Wenn jeder so denkt können wir schon Großes bewirken. Vor allem ist es wichtig ein bisschen Nachhaltigkeit in den Alltag zu integrieren, damit man der Umwelt jeden Tag etwas schenkt.

Liebe Grüße und viel Spaß bei eurer Hochzeit,
Carla

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